Südostasien
Südostasien ist eine dynamische Region, die durch eine rasante Entwicklung und durch eine Vielzahl an Widersprüchen gekennzeichnet ist. In den Metropolen versinnbildlichen modernste Hochhauskulissen, Gated Communities und glitzernde Shopping Malls den ökonomischen Fortschritt und die Herausbildung einer finanzstarken Oberschicht, während ausgedehnte Slums darauf hinweisen, dass den Wenigen, die vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren, Viele gegenüberstehen, die von ihm ausgeschlossen sind. Den expandierenden Städten stehen ländliche Regionen gegenüber, in denen die Menschen ohnehin vorwiegend Selbstversorger sind.

Hochzeit, Bali 2008
Südostasiatische Gesellschaften sind multikulturelle, multiethnische und multireligiöse Gesellschaften, und man hält sie gemeinhin für besonders tolerant. Das lässt vergessen, dass es eine Vielzahl an Konfliktherden gibt, dass Kämpfe um wirtschaftliche und politische Ressourcen nicht selten ethnisch oder religiös „aufgeladen“ werden. Seit Ende des 20. Jh. entwickeln sich südostasiatische Gesellschaften sich von semisäkularen zu religiös dominierten Gesellschaften, und die Grundlagen der teilweise in den Verfassungen verankerten Pluralismen werden durch transnationale religiöse Bewegungen gefährdet.
Forschungen in diesem Schwerpunkt werden sowohl in urbanen Zentren als auch in ländlichen Peripherien bei ethnischen Minderheiten in Indonesien, Malaysia, Thailand und auf den Philippinen durchgeführt.