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Herausforderungen im Umgang mit Parallelgesellschaften

Grundlagenanalyse zur Situation in Österreich im europäischen Vergleich

Wenn Integration scheitert, bilden sich segregierte Communities mit eigenen Regeln, Werten und manchmal sogar einer eigenen Gerichtsbarkeit heraus. Ich zeige in meinem Dossier auf, welche Bedingungen dafür verantwortlich sind, dass sich Menschen abkapseln und keinen Anschluss an die Gesellschaft finden.

Dabei unterscheide ich Parallelgesellschaften von segregierten Strukturen und benenne fünf Typen von Segregation. 1. Die sozialräumliche Segregation, die sich in sozial und ökonomisch benachteiligten urbanen Randgebieten, häufig ehemaligen Arbeitervororten, herausbildet, die sich durch niedrige Mieten, eine mangelhafte Infrastruktur und einen hohen Anteil an Einwanderern auszeichnen. 2. Die sozioökonomische Segregation, die in starkem Maß eine Folge von Durchlässigkeitsdefiziten im Bildungswesen darstellt. Die ethnonationale Segregation, die sich identitär auf die Herkunftsnation, die Herkunftsgruppe, den Verwandtschaftsverband und die Religionsgemeinschaft bezieht. 4. Die normative Segregation, bei der die Mitglieder von Gemeinschaften auf ein Normenkorsett verpflichtet werden, das den Normen der Gesellschaft in zentralen Punkten widerspricht. 5. Die soziale Segregation, bei der es zu einer Verfestigung verwandtschaftlicher Strukturen und zu einem ausgeprägten Meidungsverhalten gegenüber anderen Menschen kommt. Wenn alle 5 Kriterien erfüllt sind, können wir von Parallelgesellschaften sprechen. 

In Österreich, Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden sowie den skandinavischen Ländern sorgen Parallelgesellschaften für viele Probleme, die dringend politisch gelöst werden müssen.

Bibliographische Angaben

Herausforderungen im Umgang mit Parallelgesellschaften. Grundlagenanalyse zur Situation in Österreich im europäischen Vergleich. Wien: Österreichischer Integrationsfonds. 2020

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